Schmerzmedizin ist eine schulmedizinische Spezialisierung, die sich mit den Besonderheiten von Schmerzentstehung, Aufrechterhaltung, Chronifizierung und deren Begleitphänomene beschäftigt und diese behandelt.

 

Anders als oft im schulmedizinisch erfahrbaren Alltag, sieht der Schmerzmediziner den Menschen als Einheit von Körper und Seele also ganzheitlich (sog. bio-psycho-soziale Krankheitsmodell).

Eine Unterscheidung zwischen Körper und Psyche gibt es nicht, sowohl was die Ursache als auch die Aufrechterhaltung von Schmerzen angeht, somit auch keine negative Bewertung im Sinne von   „Das ist nur psychisch“.

 

Wie die Betroffenen selbst, so weiß auch der Schmerzmediziner, dass Schmerzen nie für sich alleine stehen, sondern immer mit körperlichen und seelischen Reaktionen einhergehen. Dieses „Leiden am Schmerz“ ist die eigentliche Schmerzerkrankung, die im Rahmen der Schmerztherapie behandelt wird. Sie ist immer individuell zu betrachten und nur versteh- und behandelbar, wenn man den Patienten, sein Umfeld, seine Persönlichkeitsstruktur und sein Schicksal kennt.

 

In der Schmerzmedizin hat deshalb die zeitintensive Erfassung der Schmerzsymptomatik, der Krankheitsgeschichte, die körperliche Untersuchung und das Wissen wie der Patient sich selbst und seine Erkrankung sieht, höchste Relevanz.

 

Neben der Therapie chronischer Schmerzen leistet die Schmerzmedizin auch in der Behandlung akuter Schmerzsyndrome einen wichtigen Beitrag.

Ziel ist, durch eine frühzeitige Therapie eine Chronifizierung zu verhindern. Dies gilt zum Beispiel für den unspezifischen Rückenschmerz.

Was ist Schmerzmedizin?